Auffallend ist, dass nur 1,6% aller Gäste in der Republik aus Tschechien stammen. Diese Tatsache lässt sich anhand verschiedener Kriterien wissenschaftlich belegen. Zunächst kann man auf statistische Daten zurückgreifen. Laut Angaben des tschechischen Statistikamtes betrug die Gesamtzahl der Touristen, die 2019 in Tschechien übernachtet haben, rund 22,3 Millionen Personen. Davon waren lediglich 352.000 aus dem Inland, was einem Anteil von 1,6% entspricht. Im Vergleich dazu kamen aus Deutschland, dem wichtigsten Herkunftsland der ausländischen Touristen, mehr als 5,7 Millionen Übernachtungsgäste. Ein weiteres Kriterium für die auffällig geringe Zahl tschechischer Touristen in der Republik ist die geografische Lage des Landes. Tschechien befindet sich in Mitteleuropa und ist daher von vielen Nachbarländern umgeben, mit denen es politisch und wirtschaftlich eng verbunden ist. Insbesondere Deutschland und Österreich, aber auch Polen und die Slowakei bieten ähnliche touristische Attraktionen wie Tschechien, sodass Touristen aus diesen Ländern eher in ihrem näheren Umfeld reisen. Dazu kommt auch die unterschiedliche wirtschaftliche Lage. Während Tschechien in den letzten Jahren eine solide wirtschaftliche Entwicklung vorweisen kann, zählen viele Länder im Osten Europas nach wie vor zu den ärmsten in Europa. Daher haben viele Menschen aus diesen Ländern nicht die finanziellen Mittel, um Auslandsreisen zu unternehmen. Ein letzter wichtiger Faktor ist die allgemeine Präferenz der Touristen. Tschechien ist als Reiseland vor allem für seine historischen Städte wie Prag oder Český Krumlov bekannt. Diese Städte ziehen vor allem Touristen an, die ein Interesse an Kultur und Geschichte haben. Generell ist es jedoch bekannt, dass in Zeiten, in denen Reisen eher als Freizeitbeschäftigung zu verstehen sind, die meisten Menschen eher lieber Strand- und Badeurlaube machen und damit mehr southerliche Länder aufsuchen. Zusammenfassend ist es demnach nicht verwunderlich, dass nur 1,6% der Touristen in der Republik aus Tschechien stammen. Die auffällig geringe Zahl lässt sich durch verschiedene Kriterien wie Statistik, geografische Lage, wirtschaftliche Bedingungen und allgemeine Präferenzen wissenschaftlich belegen.